Das Bürgerradio ermöglicht Bürgerinnen und Bürgern, das Radioprogramm mitzugestalten, Teile der Sendezeit sind für nichtprofessionelle Programmmacher vorgesehen. Diese Möglichkeit der Programmgestaltung kann von regionalen Bildungseinrichtungen und verschiedenen Akteursgruppen dazu genutzt werden, ihnen wichtige Themen und Anliegen im Radio zu platzieren. Notwendig sind dafür allerdings entsprechende Qualifikationen, nämlich Kenntnisse über Inhalte, Nutzung und Funktionsweise des Hörfunks, über Rezeptionsgewohnheiten des Publikums sowie über die Produktion von Sendungen.
Das "Bürgerradio" als methodisches Element hat damit zwei Facetten. Zum einen die Möglichkeit der Gestaltung von Radiosendungen, zum anderen den Kompetenzerwerb, der notwendig ist, um eine Radiosendung zu produzieren.
Bildungs- und Kultureinrichtungen können den Bürgerfunk als Teil ihrer Arbeit begreifen und lokale und regionale Themen aufgreifen. Das Bürgerradio kann damit als kommunikationsstiftendes Medium genutzt werden, darüber hinaus kann der Bürgerfunk als ein lokalpolitisches oder lokalkulturelles Medium begriffen werden. Aktuelle und brennende Themen können aufgegriffen und im Bürgerfunk beleuchtet werden (Clobes u.a. 1992, 15 ff.). Solchen Formen der Medienarbeit ermöglichen eine stärkere Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger am lokalpolitischen Geschehen, diese können die ihnen wichtigen Themen öffentlich kommunizieren.