- Die Fragen einer an Standards orientierten Evaluation der 1. und 2. Phase der Lehrerbildung sollten auf der Basis dieser Expertise von einer kleinen Arbeitsgruppe der KMK weiter konkretisiert werden. Das Arbeitsergebnis hätte ein ausformulierter, möglichst konkret formulierter und ggf. operationalisierter Katalog von Standards für die Lehrerbildung sowie die Grundelemente eines Designs für die Evaluation zu sein.
- Diese Arbeitsgruppe sollte aus Bildungsforschern und Experten der Bildungsverwaltung zusammengesetzt sein. Sie sollte durch ihre personelle Zusammensetzung auch internationale Erfahrungen bei der Evaluation von Lehrerbildung, Erfahrungen aus der Hochschulevaluation sowie aus der berufsbezogenen Diagnostik mitberücksichtigen. Ebenso sollten Experten aus dem Bereich Personalwesen bzw. der Personalbeurteilung der Privatwirtschaft mit aufgenommen werden.
- Ergebnis dieser Arbeitsgruppe sollte auf eine möglichst breit angelegte standard-basierte Evaluation der Ersten und Zweiten Phase quer über (möglichst) alle Bundesländer hinweg abzielen. Ebenso sollten möglichst viele Lehramtsstudiengänge (von Grundschul– bis Berufsschullehramt, ebenso Sonderschullehramt) abgedeckt werden.
- Auf der Basis der Ergebnisses dieser Arbeitsgruppe wird von der KMK eine Ausschreibung der beabsichtigten Evaluation durchgeführt. Der Ausschrei– [/S. 50:] bungstext formuliert die Ziele und Anforderungen an die Evaluation sowie deren zeitlichen und finanziellen Rahmen.
- Die Ausschreibung sollte auf eine möglichst breit angelegte standard-basierte Evaluation der Ersten und Zweiten Phase quer über (möglichst) alle Bundesländer hinweg abzielen. Ebenso sollten möglichst viele Lehramtsstudiengänge (von Grundschul– bis Berufsschullehramt, ebenso Sonderschullehramt) abgedeckt werden. Eine solchermaßen breit angelegte, standard–basierte Evaluation entspricht am ehesten dem vielfach erhobenen Ruf nach einer Erfassung der Wirklichkeit und Wirksamkeit von Lehrerbildung.
- Ist eine solche breit angelegte Evaluation nicht möglich oder nicht
gewollt und will oder muss man eine kleinere Lösung anstreben, so könnte
in Schritten jeweils einzelne Teil–Evaluationen vollzogen werden:
- Z.B. wäre es möglich, dass einzelne Länder landesinterne Evaluationen vornehmen (Länder–Lösungen).
- Oder aber Gruppen von Bundesländern kooperieren in dieser Sache (Länder–Verbund–Lösungen).
- Es wäre auch möglich, dass sich einzelne Länder bzw. Ländergruppen auf die Evaluierung von Aspekten konzentrieren – sei es eine Phase, sei es ein spezifisches inhaltliches Problem (Teilbereichs–Lösungen).
Solche ‚kleineren' Lösungen würden jedoch den eigentlichen Zweck einer Evaluation der Lehrerbildung im Grunde verfehlen bzw. die Bearbeitung dieser dringende Aufgabe zeitlich verzögern. Deshalb wird dringend die zunächst erwähnte ‚größere' Lösung empfohlen.
- Die Arbeit an Standards für die Lehrerbildung sowie auch die daran anschließende Evaluation wirft insgesamt eine Reihe von Forschungsfragen auf, die in Verbindung mit Forschungsfördernden Institutionen (DFG, BLK) und deren Förderinstrumenten erörtert werden sollten. [/S. 51:]