
5. Empfehlung zum weiteren Verfahren
- Die Fragen einer an Standards orientierten Evaluation der 1. und 2. Phase
der Lehrerbildung sollten auf der Basis dieser Expertise von einer kleinen
Arbeitsgruppe der KMK weiter konkretisiert werden. Das Arbeitsergebnis
hätte ein ausformulierter, möglichst konkret formulierter und ggf.
operationalisierter Katalog von Standards für die Lehrerbildung sowie
die Grundelemente eines Designs für die Evaluation zu sein.
- Diese Arbeitsgruppe sollte aus Bildungsforschern und Experten der Bildungsverwaltung
zusammengesetzt sein. Sie sollte durch ihre personelle Zusammensetzung auch
internationale Erfahrungen bei der Evaluation von Lehrerbildung, Erfahrungen
aus der Hochschulevaluation sowie aus der berufsbezogenen Diagnostik mitberücksichtigen.
Ebenso sollten Experten aus dem Bereich Personalwesen bzw. der Personalbeurteilung
der Privatwirtschaft mit aufgenommen werden.
- Ergebnis dieser Arbeitsgruppe sollte auf eine möglichst breit angelegte
standard-basierte Evaluation der Ersten und Zweiten Phase quer über
(möglichst) alle Bundesländer hinweg abzielen. Ebenso sollten
möglichst viele Lehramtsstudiengänge (von Grundschul–
bis Berufsschullehramt, ebenso Sonderschullehramt) abgedeckt werden.
- Auf der Basis der Ergebnisses dieser Arbeitsgruppe wird von der KMK eine
Ausschreibung der beabsichtigten Evaluation durchgeführt. Der
Ausschrei– [/S. 50:] bungstext formuliert die Ziele und Anforderungen
an die Evaluation sowie deren zeitlichen und finanziellen Rahmen.
- Die Ausschreibung sollte auf eine möglichst breit angelegte standard-basierte
Evaluation der Ersten und Zweiten Phase quer über (möglichst)
alle Bundesländer hinweg abzielen. Ebenso sollten möglichst
viele Lehramtsstudiengänge (von Grundschul– bis Berufsschullehramt,
ebenso Sonderschullehramt) abgedeckt werden. Eine solchermaßen breit
angelegte, standard–basierte Evaluation entspricht am ehesten dem vielfach
erhobenen Ruf nach einer Erfassung der Wirklichkeit und Wirksamkeit von Lehrerbildung.
- Ist eine solche breit angelegte Evaluation nicht möglich oder nicht
gewollt und will oder muss man eine kleinere Lösung anstreben, so könnte
in Schritten jeweils einzelne Teil–Evaluationen vollzogen werden:
- Z.B. wäre es möglich, dass einzelne Länder landesinterne
Evaluationen vornehmen (Länder–Lösungen).
- Oder aber Gruppen von Bundesländern kooperieren in dieser Sache
(Länder–Verbund–Lösungen).
- Es wäre auch möglich, dass sich einzelne Länder bzw. Ländergruppen
auf die Evaluierung von Aspekten konzentrieren – sei es eine Phase,
sei es ein spezifisches inhaltliches Problem (Teilbereichs–Lösungen).
Solche ‚kleineren' Lösungen würden jedoch den eigentlichen
Zweck einer Evaluation der Lehrerbildung im Grunde verfehlen bzw. die Bearbeitung
dieser dringende Aufgabe zeitlich verzögern. Deshalb wird dringend
die zunächst erwähnte ‚größere' Lösung
empfohlen.
- Die Arbeit an Standards für die Lehrerbildung sowie auch die daran
anschließende Evaluation wirft insgesamt eine Reihe von Forschungsfragen
auf, die in Verbindung mit Forschungsfördernden Institutionen (DFG, BLK)
und deren Förderinstrumenten erörtert werden sollten. [/S. 51:]
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