Wo und wie lernen Jugendliche heute mit Geld umzugehen? Wie können sie angeleitet werden, eine eventuelle Ver- bzw. Überschuldungssituation mit dem dafür notwendigen Wissen zu meistern? Bei der Förderung von Kompetenz im Umgang mit Geld und Geldgeschäften müssen Schülerinnen und Schüler erheblich mehr wissen und erfahren, als nur Informationen über Kreditgeschäfte, Ratenzahlungen, Versicherungen usw. Denn die notwendige Kompetenz und die erforderlichen Fähigkeiten gehen weit über das Kognitive hinaus. Es bedarf vor allen Dingen der Reflexion der inneren Einstellung zur Warenwelt, des Bewußtwerdens eigener (Zukunfts-)Träume, die sich nur allzu oft an materiellen Dingen zu orientieren scheinen. Den Zusammenhänge von Haben- und Besitzenwollen von Waren nachzuspüren und sie aufzudecken, gehört zum wichtigen Bestandteil einer präventiven Arbeit im Bereich Schuldenvermeidung. Schließlich werden Waren dazu benutzt, der eigenen Persönlichkeit ein komfortables Leben zu verschaffen und eine äußerliche Anerkennung zu bieten. Die Konsumgüter befriedigen Wünsche und Bedürfnisse, dienen der sozialen Orientierung und haben nicht zuletzt belohnende und bestätigende Funktionen. Waren sind somit hochgradig emotional besetzt. Zu oft wird in der Bildungsarbeit mit Jugendlichen dieser emotionale Bezug vernachlässigt. Dabei sind es doch gerade unsere Bedürfnisse, unsere Hoffnungen auf eine angenehme Zukunft, die unser Handeln maßgeblich bestimmen.