Das Ziel des "Atelier für angeleitete Erfahrung" besteht darin, bereits innerhalb der universitären Lehrerbildung einen Rahmen dafür zu schaffen, dass das Beziehungsgeflecht zwischen Wissen und Handeln erfahrbar und gleichzeitig über den Austausch mit Experten reflektierbar wird. Gleichzeitig sollen den Studierenden in einem solchen Atelier Freiräume für eigene Erfahrungen angeboten werden sowie die Gelegenheit, diese im Austausch mit Anderen zu diskutieren und zu interpretieren. Auf diese Weise bietet ein solches Atelier den Studierenden die Möglichkeit, über authentische Situationen und soziale Interaktionen in das berufliche Handlungsfeld von Lehrerinnen und Lehrern hineinzuwachsen.
Sicherlich ersetzen die dargestellten Möglichkeiten nicht die traditionellen universitären Lehrangebote. Vielmehr würde mit einem solchen Atelier ein zusätzlicher Raum geschaffen werden, indem konkrete praxisorientierte Erfahrungen abstrahiert und in theoretische Zusammenhänge eingebettet werden können.
Die bisherige Darstellung dürfte die Vielfältigkeit der Überlegungen hinsichtlich der Gestaltung eines universitären Atelier für die wirtschaftsberufliche Lehrerbildung deutlich gemacht haben und verweist auf eine sorgfältige Planung eines solchen komplexen Lehr-Lern-Arrangements.
Unabhängig davon, ergeben sich mit Blick auf die aktuelle Diskussion um die Lehrerbildung folgende weiterführende Fragen:
- Wie können die beruflichen Anforderungssituationen der community of practice bestimmt werden?
- Welche Bedeutung hat die Entwicklung von Standards für die Konzeption des Ateliers?
- Wie kann das Atelier auf seine Wirksamkeit hin überprüft bzw. sorgfältig evaluiert werden?