Mit der Akademisierung der Lehrerbildung war die Vormachtstellung eines verbalsymbolischen, literarischen Lehrstils verbunden. Am ehesten beherrschen noch Musiklehrer und Kunsterzieher das Handwerkliche ihrer Profession. Bereits Physik- und Chemielehrer sind nicht selten ungeübte Experimentierer, der Verwahrlosungszustand vieler Labors in den Schulen spricht für sich. Diese Feststellung sollte nicht missverstanden werden, denn hier ist nicht das Unterrichtshandwerk gemeint, welches die Hochschule an die nachgeschaltete schulpraktische Ausbildung zu delegieren gewöhnt ist. Nein, es geht um die Beherrschung instrumenteller Techniken durch den Lehrer, die unverzichtbar ist, wenn so etwas wie eine materielle Lernkultur (Ropohl) in den Schulen entstehen soll. Die Arbeitslehre hat es besonders schwer. Ihre materielle Basis ist in Universitäten nie so recht ernst genommen worden. Werkstattbezogene Ausbildungsteile sind vom Umfang her schmal und werden an Nichthochschullehrer delegiert. In den Hauptteilen des Studiums sind sie so gut wie gar nicht integriert. Was ist das Ergebnis dieser Ausbildungskonzeption? Die Junglehrer meiden Werkstätten - sofern solche in den Schulen vorhanden sind - und reden mit den Schülern über Arbeit anstatt zu arbeiten.