Multimedia und Internet sind die pädagogischen Hoffnungsträger der Jahrhundertwende. Der Multimediacomputer strahlt als pädagogische Wunschmaschine, mit der sich didaktische, pädagogische, schulorganisatorische und bildungspolitische Probleme lösen lassen (Klaus Beck). Das Internet leuchtet gleich doppelt als universales Gedächtnis der Menschheit und Geldmaschine für renditehungrige Investoren. Aus dieser Trias von Wunderpädagogik, Menschheitstraum und Goldrausch speist sich die Multimedia- und Internet-Euphorie, die derzeit in Hochschulen, Schulen und Bildungspolitik herrscht. Noch wirken die Zauberwörter Multimedia und Internet von ganz allein, aber in Bildung und Wissenschaft mehren sich Stimmen, die nach kritischen Kosten-Nutzen-Analysen und vor allem nach empirischer Unterrichtsforschung verlangen. Und neben dem stimmkräftigen Chor der Befürworter verschafft sich der Sprechchor von Kritikern stärker Gehör.