• Das Anliegen, arbeitsorientierte Bildung in allen Schulen zu verankern, ist wichtig und notwendig. Eine gemeinsame Initiative von BDA, DGB und Eltern mit dieser Zielsetzung wird im Grundsatz unterstützt. Es gibt große Übereinstimmung bezüglich der Lernmethoden.
  • Das Diskussionspapier der BDA gilt der sozioökonomischen Bildung, einem Teilbereich der arbeitsorientierten Bildung. Es wird nicht deutlich, welche Vorstellungen für das gesamte Lernfeld der arbeitsorientierten Bildung (erweiterter Arbeitsbegriff, Technik) bestehen, ob die BDA hier z. B. noch an ihren Vorstellungen der frühen 90er Jahre festhält.
  • Nach dem jetzigen Stand der Diskussion besteht ein - teilweise erheblicher und grundsätzlicher - Diskussionsbedarf hinsichtlich von Bildungszielen, Inhalten und Strukturen.
  • Für den Fall, dass jetzt schnell agiert werden soll - und dafür spricht die Tatsache, dass der diesjährige KMK-Präsident Willi Lemke die arbeitsorientierte Bildung zu einem Schwerpunkt erklärt hat - erscheint es sinnvoll,
    • sich auf die grundlegenden Zielsetzungen und Bildungsziele zu verständigen und bei einem gemeinsamen Text auf alle interessegeleiteten, unterschiedlichen Ideologiebildern verpflichteten Begründungen zu verzichten und
    • Strukturfragen und die Frage der Fachbezeichnung auszuklammern, weil diese sowie so in die Kulturhoheit der Länder fallen.
  • Falls zum jetzigen Zeitpunkt lediglich die Forderung nach einer sozioökonomischen Bildung konsensfähig ist, bietet es sich im Hinblick auf einen gemeinsamen Vorstoß gegenüber der KMK an, die sozioökonomische Bildung als (wichtigen) Teilbereich der arbeitsorientierten Bildung zu beschreiben und gleichzeitig das gemeinsame Interesse zu bekunden, auch in Gymnasien stufenweise eine umfassende arbeitsorientierte Bildung zu ermöglichen.