Doch statt dessen bestimmt nicht das gemeinsame Lernen das Bild sondern viel mehr das Lernen gegeneinander. Durch die Reduzierung auf abprüfbares Wissen, das über einen dozierenden Lehrer vermittelt wird, werden junge Menschen in ihrer persönlichen Entwicklung beschnitten. Die sich ergebenden Defizite vermindern auch ihre Möglichkeiten der Teilhabe im Erwerbsleben.

Um sich auf dem Arbeitsmarkt der Gegenwart wie der Zukunft behaupten zu können, müssen Menschen die Fähigkeit mitbringen, sich schnell in neue und oftmals recht komplexe Arbeitsfelder einzuarbeiten. Die Arbeit im Team erhält zunehmend einen hohen Stellenwert. Aber nicht weil es unter den gegenwärtigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ein Gebot der Stunde ist, eigenverantwortlich Arbeitsprozesse zu strukturieren, sich Zielvorgaben zu setzen und deren Erfolg oder Scheitern zu evaluieren, ist die gezielte Entwicklung auf dieser Ebene so wichtig.

Lernen Kinder und Jugendliche nicht, Fragestellungen zu entwickeln, die ihre eigene Stellung und die ihres persönlichen Umfeldes im gesamtgesellschaftlichen Kontext beleuchten, kann es ihnen auch nicht gelingen, planend Handlungsansätze egal welches Gebiet ihres Lebens betreffend zu entwerfen. Es wird ihnen nicht gelingen zu erkennen, dass sie die Möglichkeit besitzen, auf ihre individuellen Lebensumstände Einfluss zu nehmen und diese in ihrem Sinne verändern zu können.