Wird forschendes Lernen in einer solchen Umgebung angestrebt, hat dies auch immer Auswirkungen auf diejenigen, die die Lernenden ausbilden. Als eine erweiterte Qualifikation von Dozenten in den Bereichen Wirtschafswissenschaft und Fachdidaktik wäre die konkrete Praxiserfahrung in Schulen wünschenswert. Die Vielfalt der Bezüge bedeutet aber auch, dass diese spezifische fachdidaktische Ausbildung flexibel gehalten wird und offen bleibt für Zugänge aus beiden Richtungen, sowohl von der Fachwissenschaft als auch von der Erziehungswissenschaft kommend. Eine Addition sämtlicher wünschenswerter Qualifikationen, die nach rein formalen Kriterien abgeprüft wird (wie in Baden–Württemberg), ist abzulehnen, zumal sie leicht zu Lasten der formal "weichsten" Anforderung ("Habilitationsäquivalenz") interpretiert werden kann. Schulpraktische Qualifikationen können zum Beispiel auch zeitnah und kontinuierlich durch eigenen Unterricht im Rahmen fachdidaktischer Forschungsvorhaben erworben werden.
An den Hochschulen muss es Professuren für Fachdidaktik der ökonomischen Bildung geben. Die Übertragung der fachdidaktischen Ausbildung auf "bewährte Praktiker" aus der Schule (Studienräte im Hochschuldienst) übersieht, dass Fachdidaktik eine eigenständige Wissenschaftsdisziplin darstellt und forschendes Lernen eben auch Forschung und wissenschaftliche Nachwuchsförderung voraussetzt: Erforderlich sind Lehrstühle mit Qualifikationsmöglichkeiten und entsprechenden Stellen (für Mitarbeiter als Doktoranden, Assistenten bzw. Juniorprofessuren) für wissenschaftlichen Nachwuchs.