Gestaltung einer Plakatsäule Schüler visualisieren das regionale Ausbildungsstellenangebot

Bert Wollersheim

 

Zur Berufswahlvorbereitung der Schülerinnen und Schüler gehört es, das regionale Ausbildungsstellenangebot transparent zu machen sowie Kriterien aufzuzeigen, nach denen die angebotenen Stellen bewertet werden können. Die Regionalschriften der Berufsberatung des Arbeitsamtes können diesbezüglich eine Hilfe sein. Eine andere, auch im Zeitalter des Internet recht "ergiebige" Quelle sind die gängigen Stellenanzeigen in den regionalen Tageszeitungen. An diesem Fundus setzt das hier vorgestellte Unterrichtsbeispiel an.

Indem die Schülerinnen und Schüler aktuelle Anzeigen sammeln, auswerten und auf einer Plakatsäule als unübersehbarem "Ausstellungs-Zentrum" dokumentieren, lernen sie eine ganze Menge über das regionale Ausbildungsstellen-Angebot. Sie erwerben Sicherheit und Kompetenz im Umgang mit derartigen Anzeigen.

Vorbereitend beobachten die Schülerinnen und Schüler den regionalen Ausbildungsstellenmarkt, indem sie die regionalen Tageszeitungen und die vielerorts erscheinenden lokalen Anzeigenblätter eine Zeit lang auswerten und etwaige Ausbildungsstellen-Angebote sammeln. Initiiert wird diese Beobachtungsphase durch den zuständigen Lehrer bzw. Berufsberater. Lehrer und/oder Berufsberater sammeln auch selbst und legen ihren Materialbestand zum vereinbarten Zeitpunkt im Unterricht vor. Gleiches tun die Schülerinnen und Schüler, so dass für die Gestaltung der Plakatsäule reichhaltige Angebotsmaterialien vorhanden sind

Die Plakatsäule selbst wird entweder im Werkunterricht erstellt oder von der Berufsberatung zur Verfügung gestellt. Letzteres war im Rahmen der hier skizzierten Unterrichtssequenz der Fall, was als Beitrag zur "Entlastung des Schuletats" von der Schulleitung sehr begrüßt wurde

Die an die Plakatsäule anzubringenden Anzeigen werden von den Schülern entweder in einer bestimmten "Produktionsstunde" ausgewählt, ausgeschnitten, geordnet und schließlich an die Plakatsäule angeheftet oder geklebt. Alternativ sammeln die Schüler über einen längeren Zeitraum hinweg die Ausbildungsstellen-Angebote und bringen sie peu à peu an der Plakatsäule an. In welcher Systematik sie das machen, das ist ihre Sache.

Die Dauer dieser Beobachtungs- und Auswahlphase kann von drei Monaten bis zu einem halben Jahr betragen. Die entsprechenden Eigenaktivitäten der Jugendlichen können im Rahmen der Sprechzeiten der Berufsberatung in der Schule unterstützt werden, indem zum Beispiel auch Ausbildungsstellen aus überregionalen Tageszeitungen angeboten, ausgewählt und zur Auswertung an der Plakatsäule angebracht werden

Die Auswertung des Gesamtmaterials leisten Schülerinnen und Schüler mit Berufsberater/in und Lehrkraft gemeinsam - gegebenenfalls mit Hilfe einer Wandzeitung. Dazu kann der Auswertungsbogen (M 1) angeboten werden , der eine übersichtliche Erfassung der wichtigsten Eckdaten ermöglicht.

Die Plakatsäule kann auch mit weiteren interessanten Infos zu Berufswahlthemen bestückt werden, z.B. mit von Schülern erstellten Bildreportagen zu Berufen der Region.

Die Aktivitäten der Schüler/innen rund um die Plakatsäule fördern auf jeden Fall die Motivation, aber auch die Lerneffizienz der Schüler/innen.

 

M 1

Ausbildungsberuf Anzahl der Ausbildungsplätze Ausbildungsbeginn Anforderungen Mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar
         

 

Zum Autor

Bert Wollersheim ist Berufsberater beim Arbeitsamt Emden, Außenstelle Aurich. Kanalstraße Nord 27, 26629 Großefehn

 

<p class="tnt"> Dieser Text ist ursprünglich unter gleichem Titel erschienen
in: arbeiten+lernen/Wirtschaft, 3. Jg. (1993) Nr. 10, S. 37. <br>
&copy; 1993 Verlag Erhard Friedrich, Seelze; &copy; 2001 Bert Wollersheim, Großefehn<br>
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