Inhalt1
Phasen/Sozialform
Vorbereitung: Arbeitsauftrag
Vorbereitung: Gruppenbildung
Durchführung
Auswertung
Phasen / Sozialformen
Erarbeitung, Strukturierung / Gruppenarbeit, Plenum
Vorbereitung: Arbeitsauftrag
Bei einer Gruppenarbeit läßt sich in der Regel die Phase der "Vorbereitung", der "Durchführung" und der "Nachbereitung" (Ergebnisdarstellung/Auswertung) unterscheiden. [...] Gruppenarbeit ist in der Regel nur effektiv, wenn das MT bestimmte Voraussetzungen schafft:
- Eindeutige Zielsetzung (schriftlich z.B. auf Folie)
- Unmißverständlicher Arbeitsauftrag (schriftlich, für jede Gruppe "zum Mitnehmen")
- Gruppenszenarien als Arbeitshilfe zur Verfügung stellen (siehe Durchführung)
- Alle benötigten Materialien (Literatur, Medien, "Handwerkszeug") bereitstellen
- Vereinbarungen über die Art und Weise der Ergebnissicherung und Berichterstattung treffen
- Evtl. Beispiele für die Arbeitsergebnisse vergleichbarer Gruppen geben
- Klare Zeitangaben einschließlich Pausenvorgaben machen
- Raumeinteilungen vorgeben (welche Gruppe welcher Raum)
- Die Gruppe über den Aufenthalt und die Tätigkeit des MT während der Gruppenarbeit infomieren
- Gruppengröße festlegen (höchstens/mindestens) (Gruppen von 4 bis 6 Personen sind besonders arbeitsfähig)
- Die Art der Gruppenbildung vorschlagen (siehe Karte 24)
Beispiel:
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Vorbereitung: Gruppenbildung
Gruppen können nach unterschiedlichen Prinzipien gebildet werden:
- Nach Zufall
- Sitzordnung (Nebeneinandersitzende bilden eine Gruppe)
- Abzählen (1 - 2 - 3 - 4 - 1 - 2 - 3 - 4 usw., gleiche Zahl - gleiche Gruppe)
- Nummern oder Buchstaben ziehen lassen
- Karten ziehen lassen (König, Dame usw., Farben)
- Bonbons ziehen lassen (gleiche Sorte - gleiche Gruppe)
- Puzzle (Teile verschiedener Puzzle ziehen lassen, ein Puzzle bildet eine Gruppe)
- Symbole ziehen lassen
- Vorteile:
- geringer Zeitaufwand
- heterogene Gruppenzusammensetzung
- Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen sich kennen
- niemand kann durch Antipathie (Nicht-Wahl) verletzt werden
- Nach Interesse
- TN ordnen sich verschiedenen Themen zu
- TN ordnen sich themenbezogenen Begriffen, Symbolen, Bildern usw. zu,
- von allen TN wird dasselbe Thema bearbeitet, aber:
- Klassenstufen bezogen (z. B. Förderkonzepte)
- fachbezogen (z. B. differenzierte Leistungsbeobachtungen)
- schulformbezogen (Hauptschule, Realschule, Gesamtschule, Gymnasium)
- Vorteile:
- Sachbezogene Zuordnung
- Steigerung der Arbeitsmotivation
- Nach Sympathie
- ausschließliche Zuordnung nach Sympathie erscheint nur bei Themen gleicher Gruppenarbeit (konkurrierend) sinnvoll. Allerdings wird der Faktor Interesse häufig vom Faktor Sympathie überlagert.
- Vorteile:
- gute Arbeitsatmosphäre
- das Klima trägt auch zur Ergebnisverbesserung bei
Beispiel:
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Durchführung
Für die inhaltliche Arbeit von Kleingruppen kann es hilfreich sein, strukturierende Arbeitshilfen zur Verfügung zu stellen (siehe Beispiel 1).
Ebenso kann es für den Interaktionprozeß in der Kleingruppe hilfreich sein, wenn die Funktion der einzelnen Gruppenmitglieder festgelegt wird (siehe Beispiel 2). Karten mit
unterschiedlichen Symbolen, die diese Funktionen symbolisieren, können dies unterstützen.
Sonst kann es z. B. geschehen, daß am Ende der Gruppenarbeit sich niemand dafür verantwortlich erklärt, die Gruppenergebnisse vorzustellen, weil niemand während der Gruppenarbeit Protokoll geschrieben hat. Die Festlegung der Funktionen (Rollen) vermindert Unsicherheiten und schafft Transparenz.
Das MT sollte seine Aktivität während der Gruppenarbeit genau beschreiben und begründen:
"Wir werden in der Gruppe C und in der Gruppe D mitarbeiten, weil das die beiden kleinsten sind. Ganz am Anfang werden wir einmal durch alle Gruppen gehen und schauen, ob noch Rückfragen sind - ja, wir wissen, das wirkt so ein bißchen wie Kontrolle, aber dann überlassen wir Sie ja auch Ihnen selbst - wenn noch Rückfragen sind, finden Sie uns wie gesagt in Raum 13 und in Raum 14 bei der Gruppe C und D."
Natürlich kann das MT auch auf die Mitarbeit in einer Gruppe verzichten. Es kann eine Arbeitsphase nachbereiten, eine andere vorbereiten, Medien ordnen, Materialien bereitstellen, sich ausruhen, usw.
Beispiel:
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Auswertung
Die Gruppenarbeitsergebnisse können schriftlich festgehalten und vervielfältigt werden und so allen anderen TN zur Verfügung gestellt werden. Dies bietet sich z. B. an, wenn Unterrichtsstunden oder Unterrichtseinheiten geplant werden. Häufig ist allerdings ein Verständnis solcher Planungen nicht ohne Kommentierung möglich. Kommentieren dann 4 oder 5 Gruppen ihre Planungen, so ziehen sich diese Kommentare oft endlos hin. Die TN können kaum noch folgen. Sinnvoller erscheint es hier, die Arbeitsergebnisse still lesen zu lassen. In Partner- oder Kleingruppenarbeit dazu Fragen notieren zu lassen und diese Fragen der jeweiligen Gruppe der Entwürfe und Planungen vorzutragen, damit diese kurz beantwortet werden.
Ein der Langeweile ebenfalls vorbeugendes Verfahren zur Vorstellung von Arbeitsergebnissen bzw. Produkten ist der "Markt der Möglichkeiten". Einzelne Gruppen stellen vor:
Wandzeitungen Collagen Modelle Hörszenen
Videofilme Bilder szenische Darstellungen ...
Dies kann hintereinander aber auch gleichzeitig geschehen. Bei letzterem Verfahren bleibt ein Gruppenmitglied bei dem Produkt stehen, um es zu erläutern. Alle anderen wechseln zwischen den verschiedenen Produkten hin und her, schauen sie sich an und stellen Fragen.
Über die Ergebnisse von Gruppenarbeit kann auch dadurch informiert werden, daß Gruppen neu gebildet werden in der Art, daß in den neuen Gruppen jeweils ein Mitglied aus allen alten Gruppen enthalten ist. Das unten stehende Schema zeigt diese neue Zusammensetzung. Hier wird häufig ein sehr intensiver Austausch erreicht, es wird aber hingenommen, daß die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unterschiedliche Informationen erhalten. Während des Erarbeitungsprozesses in der Gruppe müssen sich alle TN Notizen machen, um anschließend in den neuen Kleingruppen wirklich berichten zu können.
Beispiel:
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