Die Jugendlichen von heute sehen sich mit schnelleren Entwicklungen und tief
greifenden Veränderungen konfrontiert als frühere Generationen.
Diese nachhaltigen Veränderungen bestimmen entscheidend ihr späteres
(Berufs-)Leben.
Die rasant fortschreitende Entwicklung weg von der Industrie- hin zur Dienstleistungs-,
Informations- und Kommunikationsgesellschaft gehört ebenso dazu wie die
sich ausweitende Internationalisierung und Globalisierung der Wirtschaft.
Einige Trends gegenwärtiger und zukünftiger Entwicklungen der Arbeitswelt seien deshalb hier kurz skizziert:
Mehr denn je sind Unternehmen heute und künftig sowohl von fachlich qualifizierten als auch leistungsfähigen, flexiblen und engagierten Mitarbeitern abhängig. Deshalb werden Persönlichkeit, Einstellungen und Werthaltungen der Mitarbeiter von den Unternehmen zunehmend in den Vordergrund gestellt: Bestimmend für die Effizienz aller Bereiche eines Unternehmens sind Wissen und Verhalten der Mitarbeiter. Der Erwerb von Sozial-, Methoden- und Handlungskompetenz, von Kommunikations- und Teamfähigkeit, Vernetzungs- und Organisationsfähigkeit, Problemlösungs- und Entscheidungsfähigkeit angesichts komplexer Situationen sowie die Fähigkeit, unternehmerisch zu denken und zu handeln, erhalten immer größeres Gewicht. Die Grundlagen dafür müssen bereits in Schule und Ausbildung gelegt werden.
Wir brauchen deshalb eines der besten Bildungs- und Ausbildungssysteme der Welt. Eine qualitativ hochwertige Bildung für alle, die nach den individuellen Begabungen und Fähigkeiten differenziert ist, muss das leitende Ziel sein. Lebenslanges Lernen wird in Zukunft mehr denn je von jedem gefordert sein. Schule, berufliche Bildung, Hochschule und Weiterbildung müssen so aufeinander abgestimmt und verknüpft werden, dass individuelle Begabung und Neigung ihre bestmögliche Entfaltung finden. Investitionen in die Qualifikation sind zukunftssichernde, sich auszahlende Investitionen.
In der Schule müssen die wesentlichen Grundlagen für Bildung und
Qualifizierung jedes Einzelnen gelegt werden. Dies gilt sowohl für die
Persönlichkeitsbildung als auch für die spätere berufliche
Tätigkeit. Jugendliche zur praktischen Lebensbewältigung und zu
verantwortungsbewusstem Handeln in Familie, Staat, Wirtschaft und Gesellschaft
zu befähigen, ist Aufgabe der Schule. Schulische Bildung muss also aus
der Sicht der Wirtschaft Wissensvermittlung, Werteerziehung, Qualifizierung
und Handlungsorientierung gleichermaßen umfassen.