Siebenhuener: Homo sustines als Menschenbild ...

Homo sustinens als Menschenbild für eine nachhaltige Ökonomie

Download

Bernd Siebenhüner

Die traditionelle Ökonomik baut nach wie vor auf dem Menschenbild des eigennutzorientierten und streng rationalen homo oeconomicus auf, der zu einem verbreiteten gesellschaftlichen Leitbild geworden ist. Im Laufe der seit seinem Entstehen anhaltenden Diskussion um dieses Menschenbild wurden zahlreiche Schwächen in analytischer wie normativer Hinsicht herausgearbeitet. Ausgehend vom Leitprinzip der Nachhaltigkeit wird in diesem Aufsatz ein alternatives Menschenbild vorgestellt, das auf Erkenntnissen verschiedener Disziplinen aufbaut.

1 Analytische und normative Funktion von Menschenbildern

Die Sozial- und Geisteswissenschaften haben einen gemeinsamen Gegenstand, den sie von unterschiedlichen Seiten beleuchten und analysieren: Den Menschen und sein Handeln. Da jede wissenschaftliche Anstrengung auf bestimmten Vorannahmen aufbaut, die selbst nicht Gegenstand der wissenschaftlichen Analyse sein können, müssen Wissenschaftler bestimmte Annahmen über ihren Gegenstand treffen, um überhaupt sinnvolle Forschungsfragen formulieren und untersuchen zu können. Der Ökonom Joseph Schumpeter (Schumpeter, 1965) hat dies "preanalytic vision" genannt und versuchte damit auszudrücken, dass diese Annahmen nicht endgültig beweisbar sind, sondern eher einer Vision gleichkommen.

Eine der wichtigsten Annahmen der Sozial- und Geisteswissenschaften stellt ihr Menschenbild dar. Es umfasst die grundlegenden Annahmen über das Wesen, die Bedürfnisse, die Einstellungen und Verhaltensmuster des Menschen. Gemäß den unterschiedlichen Perspektiven in den Geistes- und Sozialwissenschaften auf den Gegenstand "Mensch" haben sich hier auch unterschiedliche Menschenbilder entwickelt. So behauptet die Soziologie den homo sociologicus (Dahrendorf, 1968), in der Psychologie spricht man zuweilen vom homo psychologicus (Cohen, 1970), in den Rechtswissenschaften zitiert man gerne den homo juridicus (Hutter / Teubner, 1994), durch die Politikwissenschaften geistert der homo politicus (Faber / Manstetten / Petersen) und die Wirtschaftswissenschaften berufen sich ihrerseits auf den homo oeconomicus (Kirchgässner, 1991). Sie alle sind Teil der disziplinären Sicht auf den Menschen und sind als solche zunächst aus rein analytischen Zwecken aufgestellt worden. Sie enthalten zumeist groben Vereinfachungen, da eine ganzheitliche Sichtweise nicht das Ziel einzelner Fachdisziplinen ist und die modellhafte Analyse menschlichen Verhaltens umso praktikabler ist, je einfacher die Annahmen sind. Damit verbunden ist jedoch eine Reduktion der Vielfalt des menschlichen Denkens und Handelns.

Die Konstruktion von Menschenbildern beinhaltet nicht nur das Problem der reduktionistischen Erklärung menschlichen Verhaltens, sondern es besteht auch das Problem der Beschränkung menschlicher Handlungsmöglichkeiten und Freiheitsgrade, da Menschenbilder sich durch ihre "explikativ-normative Doppelfunktion" auszeichnen (Ulrich 1993: 197). Aufgrund seiner Subjektivität muss der Mensch als handlungsoffenes Wesen angesehen werden, das auf Basis seiner Willensentscheidung sein Handeln aus sich heraus determiniert. Indem Menschenbilder als Grundlage dieser Entscheidung herangezogen werden, bekommen sie neben der erklärenden auch eine normative, d.h. verhaltenslenkende Funktion. Menschenbilder lenken die Sicht auf die eigene Person und die Mitmenschen und bestimmen dadurch auch die Handlungsmöglichkeiten und die tatsächlich gewählten Handlungsschritte. Kant hat daher bereits von der "Anthropologie in pragmatischer Hinsicht" gesprochen, die sich damit beschäftigt, was der Mensch "als freihandelndes Wesen aus sich selber macht oder machen kann und soll" (Kant, 1980: 3). Diese normative Ebene wird bei den genannten Menschenbildern zumeist vergessen, obwohl sich insbesondere der homo oeconomicus zum Leitprinzip der Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung entwickelt hat. Daher ist er nicht nur hinsichtlich seiner analytischen Gültigkeit zu hinterfragen, wie es bereits seit langem innerhalb und außerhalb der Ökonomik getan wird, sondern auch hinsichtlich seiner normativen Wirkungsweise.

2 Analytische Probleme des homo oeconomicus

Die Väter der neoklassisch orientierten Nationalökonomik im ausgehenden 19. Jahrhundert wollten eine deterministische Wissenschaft begründen, die exakte, mathematisch formulierte Erklärungen und Prognosen ermöglichen sollte. Das Vorbild von William Jevons, Carl Menger und Léon Walras war damals die klassische Mechanik mit ihrer mathematischen Logik. Analog der Lehre von der Energie wollten sie eine Lehre des Nutzens im Bereich der Ökonomie schaffen (Mirowski, 1989). Der Mensch wurde dabei als ein Wesen konzipiert, das allein bestrebt ist, seinen persönlichen Nutzen zu steigern, ohne sich von anderen Einflüssen - z.B. anderen Menschen - beeinträchtigen zu lassen. Seine Entscheidungen gelten dabei als rational in dem Sinne, dass er stets diejenige Handlungsalternative wählt, welche ihm den höchsten Nutzen verspricht. Diese Vorstellung des rationalen, eigennutzorientierten, sich individualistisch entscheidenden Wesens Mensch bestimmt unter dem Namen homo oeconomicus auch heute noch die ökonomische Theoriebildung.

Der homo oeconomicus ist seit seiner Entstehung Gegenstand intensiver Auseinandersetzungen um den Gehalt der getroffenen Annahmen, um deren methodologischen Status und um die Wirkungen der Verwendung dieses Menschenbildes. Ein Kernthema ist dabei die Ausklammerung ethisch-moralischer Orientierungen im Handeln der Menschen (Sen, 1987). Während noch Adam Smith das Eigeninteresse zum Grundprinzip wirtschaftlichen Handelns erhob, parallel hierzu jedoch eine komplementäre "Theorie der ethischen Gefühle" (Smith, 1994) entwickelte, der zufolge Sympathie, Mitgefühl und Solidarität für den Umgang mit den Mitmenschen mindestens ebenso bedeutsam sind, erschienen den modernen Ökonomen diese zumeist als wenig relevant für die Beschreibung und Erklärung menschlichen Verhaltens. Sie sehen sich einem sog. positiven Ansatz werturteilsfreier, d.h. nicht-ethischer Wissenschaft verpflichtet, in dem ethische Aspekte keine Rolle spielen. Die Wirtschaft erscheint hierbei als rein mechanisch funktionierendes Gebilde, das mit einem ingenieursmäßigen Verständnis durchdrungen werden kann.

Gemäß dem positivistischen Wissenschaftsverständnis ist auch die moderne Ökonomik bestrebt, keine normativ orientierten Aussagen über gutes oder schlechtes Handeln in ihr Gebäude aufzunehmen, sondern allein positiv zu beobachtende Tatsachen. Allerdings können die Annahmen des homo oeconomicus nur selten der Überprüfung durch empirische Beobachtung standhalten. Das offensichtlichste Beispiel dafür ist das Wahlverhalten in demokratischen Staaten: Ein rein rational entscheidender Mensch käme angesichts seiner verschwindend geringen Einflussmöglichkeit kaum auf den Gedanken, hieran teilzunehmen; die Wahlbeteiligungen z.B. in Deutschland zwischen 50% und 80% zeigen jedoch ein anderes Bild. Auch spieltheoretische Experimente, bei denen Versuchspersonen einen Geldbetrag auf sich und einen anonymen Mitspieler verteilen sollen, zeigen, dass die meisten Menschen sich an einer Fairness-Norm orientieren und dem Mitspieler zwischen 30% und 50% des Betrages abtreten; rein rationale Wesen hätten ihm hingegen nur den kleinstmöglichen Geldbetrag abgegeben. Obwohl es für sie einen zusätzlichen Aufwand bedeutet, trennen in Deutschland Millionen Menschen ihre Abfälle, ohne dass sie dafür Entschädigungen bekämen. Diese - unter Ökonomen "Anomalien" (Eichenberger, 1992) genannten - Kontra-Evidenzen zur Annahme der fehlenden Orientierung menschlichen Verhaltens an sozialen Normen, von denen sich eine ganze Reihe weiterer auflisten ließen (Etzioni 1994: 121-128), können belegen, dass auch in ökonomischen Zusammenhängen soziale Normen handlungsleitend wirken.

Zudem ist die Annahme der Rationalität selbst in ökonomischen Zusammenhängen wenig realistisch angesichts der begrenzten und emotional beeinflussten mentalen Kapazitäten des Menschen: In jeder Entscheidungssituation alle Handlungsalternativen dahingehend zu prüfen, inwieweit sie den persönlichen Präferenzen am ehesten entsprechen und dabei stets auch die damit verbundenen monetären, zeitlichen oder kräftemäßigen Kosten zu bedenken, überfordert die kognitive Informationsverarbeitungsfähigkeit von Menschen (Simon, 1993). Offensichtlich entscheiden sie sich vielmehr gemäß ihren Gewohnheiten, orientieren sich an Freunden oder Verwandten oder lassen sich schlicht von ihren Gefühlen leiten; häufig wissen sie nicht einmal genau, was sie wollen, d.h. welche Präferenzen sie haben.

3 Die normative Seite des homo oeconomicus

Akzeptiert man die These der normativen Wirkung von Menschenbildern, so stellt sich das Menschenbild des homo oeconomicus deshalb als problematisch dar, weil seine Verwendung in der Lehre und Forschung bereits das Verhalten der hier Beteiligten in ihrem Denken und Handeln prägt. So ergab sich bei Untersuchungen unter Studierenden regelmäßig, dass Studierende der Wirtschaftswissenschaften sich in spieltheoretischen Situationen weniger kooperativ verhielten als Studierende anderer Fachrichtungen; sie versuchten häufiger als sog. "Trittbrettfahrer" (free rider) vom kooperativen Verhalten der anderen zu profitieren (Marwell / Ames 1982: 295-310). Es erwies sich auch, dass die Studierenden sich diese Einstellungen zumeist erst im Verlauf des Studiums aneigneten und sie nicht bereits in das Studium mitbrachten (Frank / Gilovich / Regan, 1993). In einer deutschen Studie zeigten sich im wesentlichen Männer für diese Einstellungen empfänglich; bei Frauen wirkte sich die Verwendung des homo oeconomicus hingegen signifikant weniger aus (Ockenfels / Weimann, 1996).

Es kann daher davon ausgegangen werden, dass Ökonomen durch ihr Studium verstärkt egoistische Einstellungen erwerben. Betrachtet man außerdem, dass es häufig Ökonomen sind, die in Führungspositionen wirtschaftlicher Einrichtungen gelangen, so ist es nur plausibel, dass sie diese Institutionen entsprechend ihrem Menschenbild prägen. Die Verbreitung egoistisch orientierter Verhaltensmuster in der Gesellschaft scheint daher auch mit der Verwendung des homo-oeconomicus-Modells in der ökonomischen Lehre zusammenzuhängen.

Rein eigennutzorientiertes Verhalten gefährdet jedoch die institutionellen Rahmenbedingungen des Wirtschaftens, weil jede Institution auf Vertrauen und Kommunikation beruht (Kubon-Gilke, 1997). Auch die Entwicklung anderer Menschenbilder in der Ökonomik hat nicht zu einer grundlegenden Abkehr von der Eigennutzannahme geführt. So wurde im Rahmen des "resourceful evaluative maximizing man (REMM)" die Annahme der vollständig rationalen Entscheidungsfähigkeit des Individuums aufgehoben und begrenzte Informationsverfügbarkeit und eine beschränkte Informationsverarbeitungsfähigkeit des Individuums unterstellt (Meckling, 1976). Auch die jüngst vorgeschlagene Konstruktion eines "homo oeconomicus maturus", der sich durch eine differenzierte Motivationsstruktur gegenüber dem homo oeoconomicus abhebt, hebt diese Annahme nicht auf (Frey, 1997). Die Verhaltensausrichtung auf die Steigerung des individuellen Nutzens blieb jedoch erhalten. Vor diesem Hintergrund erscheint es sinnvoll, sich nach anderen, langfristig tragfähigeren Menschenbildern für eine Ökonomik der Zukunft umzusehen.

4 Nachhaltigkeit als Leitprinzip

Ausgehend von der gegenwärtigen sozialen und ökologischen Problemlage der Menschheit stellt das Konzept der nachhaltigen Entwicklung, wie es im Brundtland-Bericht (1987) entwickelt und in verschiedenen weiteren Konzepten (vgl. Sachs / Loske / Linz, 1998; BUND/Misereor, 1996; Enquete-Kommission "Schutz des Menschen und seiner Umwelt", 1994; Rat von Sachverständigen für Umweltfragen, 1994) ausgearbeitet wurde, ein angeratenes Leitprinzip dar. Es basiert auf der Idee der Gerechtigkeit und ist auf das Überleben der Menschheit unter humanen Umständen ausgerichtet (Manstetten, 1996). Nachhaltigkeit ist - zumindest in Deutschland - zu einem weitgehend anerkannten umwelt- und entwicklungspolitischen Leitprinzip geworden, so dass es angemessen erscheint, dieses als Orientierungsrahmen für wirtschaftliches Handeln heranzuziehen.

Auch unter dem Gesichtspunkt des nachhaltigen Wirtschaftens ist der homo ogconomicus in seiner normativen Wirkung - ganz abgesehen von seinen Schwächen hinsichtlich der Realitätsnähe - problematisch. Seine egoistische Ausrichtung steht der Übernahme sozialer Verantwortung für andere Menschen oder gar für zukünftige Generationen ebenso entgegen wie einer kollektiven Zusammenarbeit mit anderen Menschen bei der Lösung ökologischer oder sozialer Probleme. Auf die Mehrung kurzfristigen materiellen Wohlstandes orientiert, konterkariert ein Leitbild des homo oeconomicus insbesondere die Entwicklung veränderter Konsummuster in Richtung auf eine suffiziente Lebensweise, die im Rahmen der Nachhaltigkeit häufig thematisiert und gefordert wird (Scherhorn / Reisch, 1997). Unter diesen Umständen stellt sich die Frage, wie ein auf dieses Leitprinzip awsgerichtetes und zugleich realitätsnäheres Menschenbild aussehen könnte.

5 Homo sustinens - Leitbild und wissenschaftliche Grundlagen

Es gilt demnach, auf der Grundlage der Prinzipien der Nachhaltigkeit eine Konzeption vom Menschen zu entwerfen, die auch den normativen Maßgaben dieses Ansatzes gerecht wird und so ein Leitbild für menschliches Handeln abgeben kann. Dieses Menschenbild soll hier gemäß dem Leitprinzip "sustainable development" als "homo sustinens" bezeichnet werden. Es beruft sich damit auf das lateinische Verb "sustinere", das soviel bedeutet wie "emporhalten, aushalten, standhalten, wagen, unterhalten, ernähren, bewahren, anhalten, verzögern". In all diesen Begriffen finden sich Konnotationen des Konzepts der Nachhaltigkeit, bei dem es auch um das Bewahren und Erhalten der Ökosysteme wie der Menschheit, um das Standhalten gegen mächtige nicht-nachhaltigkeitsorientierte Interessen, um das Anhalten schädlicher Entwicklungen und um das Ernähren der unterversorgten Teile der Menschheit geht.

Bei der Frage nach den Wesensmerkmalen des homo sustinens wendet sich der Blick zunächst auf das Nachhaltigkeitskonzept und seine Anforderungen an bestimmte Eigenschaften und Fähigkeiten des Menschen. Was zeichnet den nachhaltig lebenden Menschen aus ( Doob, 1995)? Die Antwort auf diese Frage ist normativ orientiert und erfordert in einem zweiten Schritt die wissenschaftlich-analytische Erörterung des Problems, inwiefern Menschen zur Entwicklung oder zur Umsetzung dieser Eigenschaften und Fähigkeiten überhaupt in der Lage sind. Gleichwohl findet sich mit dieser Vorgehensweise eine normative Orientierung in der Anthropologie wieder, die in diesem Sinne als "pragmatisch-nachhaltigkeitsorientiert" bezeichnet werden kann. Die Frage ist demnach, welche Ansätze für eine nachhaltigkeitsorientierte Lebensweise bereits beim Menschen vorhanden sind, auf denen aufgebaut werden kann. Diese auf die Potentiale des Menschen zielende Frageweise weist die deterministische Sicht auf den Menschen als von vornherein festgelegtes Wesen zurück. Der Mensch wird hierbei nicht als z.B. aufgrund evolutionär bedingter Imperative auf die Naturzerstörung hin angelegtes Wesen verstanden (Verbeek, 1994). Im folgenden wird demgegenüber auf die Natürlichkeit des Menschen und seine genetischen Prägungen, seine Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit, auf seine Lernfähigkeit und Kreativität sowie auf seine Verantwortungsfähigkeit als Elemente dieses Menschenbildes näher eingegangen.

6 Die Natur des Menschen - genetische Prägungen

Da Nachhaltigkeit auf ein gerechtes Miteinander der Menschen abstellt, das langfristig nur möglich ist, wenn die lebensermöglichenden natürlichen Kreisläufe und Systemfunktionen dauerhaft erhalten bleiben, benötigt nachhaltigkeitsorientiertes Handeln eine positive emotionale Beziehung zur Natur wie zu den Mitmenschen. Hierfür lassen sich im Bereich der Evolutionsbiologie hochrelevante Erkenntnisse finden.

Der homo sapiens hat im Laufe der ca. 60.000 Jahre seiner Existenz eine erstaunliche Lebensfähigkeit bewiesen, die nur auf Grundlage lebenserhaltender genetischer Prägungen möglich erscheint. Die junge Wissenschaft der Evolutionspsychologie hat herausgearbeitet, dass sich die genetisch geprägten Verhaltensmuster des modernen Menschen in der 50.000 Jahre währenden Periode des Jäger- und Sammlerdaseins entwickelt haben und auch heute noch unser Verhalten beeinflussen (Allman, 1996). In dieser Phase sind die emotionalen Reaktionsmuster wie Flucht- und Angriffsreaktionen, Rettungsimpulse, Mutterinstinkte und der Hormonhaushalt im Zusammenhang mit der menschlichen Sexualität entstanden. Zu diesen Mustern zählen auch Antriebs-, Belohnungs- und Sinngebungsmuster, die dem Erhalt des menschlichen Lebens unter Berücksichtigung seiner natürlichen Umwelt dienen. Beispielsweise kann eine abwechslungsreiche Landschaft mit Wasservorkommen, Schutzmöglichkeiten und ausreichendem Nahrungsangebot beim Menschen positive Gefühle hervorrufen. In einer solchen Umgebung kann er sich wohlfühlen, erholen und stressfreie Zustände erleben (Zabel, 1998). Diese emotionale Grundlage für das Überleben des Menschen in der Frühzeit ist auch für nachhaltigkeitsorientiertes Handeln heute elementar.

Die Einsicht in die genetische Prägung menschlicher Verhaltensmuster darf jedoch nicht als Biologismus missverstanden werden. Menschen sind immer sowohl Natur- als auch Kulturwesen, die weder einseitig durch ihre Gene noch rein durch die Kultur geprägt sind. Es sind immer Erziehung und Vererbung, auf denen menschliches Verhalten basiert. Gleichwohl interagieren beide: Kultur ist ein Produkt des genetisch strukturierten Gehirns des Menschen und sie bestimmt ihrerseits die Lebensmöglichkeiten der einzelnen Menschen (Wilson 1998: 169-219). Der Mensch erbt Dispositionen aber keine vollständig festgelegten Schicksale (Rose, 1995). Die Vorstellung einer rein kognitiven Rationalität des Menschen - wie beim homo oeconomicus angenommen - wird durch neurobiologische Erkenntnisse widerlegt. Aufgrund der im Vergleich zu anderen Primaten überaus großen Zahl der neuronalen Verbindungen zwischen dem Neokortex, dem Zentrum des bewussten Denkens, und dem limbischen System, dem Zentrum der emotionalen Reaktionen, ist der Mensch in der Lage, hochgradig differenzierte Gefühlsregungen zu empfinden, die der Komplexität des zwischenmenschlichen Umgangs angemessen sind (LeDoux, 1995). Rein rationale, allein im Neokortex stattfindende Denkprozesse führen zu absurden, für die soziale Umgebung hochgradig empörenden Ergebnissen, weil sie nicht emotional eingebettet sind, wie das Beispiel von Menschen zeigt, bei denen die Verbindung zwischen Neokortex und dem limbischen System operativ getrennt werden musste. Sie weisen ihre nächsten Angehörigen zurück, da ihre emotionale Erinnerung nicht mehr in die Entscheidung über ihr Handeln einfließen kann.

Jede Entscheidung wird vor dem Hintergrund der emotionalen Erfahrungen der Vergangenheit gefällt, so dass die Vorstellung rein kognitiver Entscheidungen zwischen äußerlich vorgegebenen Alternativen von der Neurobiologie nicht bestätigt werden kann (Damasio, 1997). Zudem verfügt der Mensch über ein Set von emotionalen Spontanreaktionen im Fall von Gefahr, Freude, Liebe, Hunger oder Durst, die für sein Überleben in der Frühzeit von eminenter Bedeutung gewesen sein müssen. Zugleich können diese z.T. auch negativen Emotionen in einer hochtechnisierten Welt eine Gefahr für die psychische und physische Stabilität der Person bedeuten, so dass der Mensch lernen muss, mit diesen spontan auftretenden Emotionen intelligent umzugehen (Goleman, 1996).

Aus der Evolutionsbiologie, der Evolutionspsychologie und der Soziobiologie lassen sich verschiedene, sich z.T. entgegenstehende Tendenzen der Evolution ableiten. Es herrscht dabei das Prinzip Egoismus bei der Genselektion ebenso vor, wie man eine Unmenge von Hinweisen für altruistisches Verhalten finden kann. Der Mensch zerstörte Natur, um sie für sich zu nutzen und trägt zugleich Gefühle und Gene zum Naturerhalt in sich. Auch in bezug auf den eigenen Körper kennt man zwar dessen Signale wie Schmerz, Freude oder Lust, sehr genau, man verhält sich aber häufig aufgrund geistiger Entscheidungen gegen diese Bedürfnisse. Trotz dieser Widersprüchlichkeit hat sich das natürlich vorgegebene Überlebensprogramm des Menschen zumindest dahingehend bewährt, dass es ihn auf Lebensdienlichkeit seines Handelns hin ausrichtete und ihm Gefühle dafür gab, was gut und was schlecht für sein Überleben ist.

7 Die soziale Seite: Kooperation und Kommunikation

Auch die Sprache gehört essentiell zum Überlebensprogramm des Menschen. Ohne sie wäre die komplizierte Interaktion mit seinen Mitmenschen und die Weitergabe differenzierter geistiger oder emotionaler Inhalte nicht oder nur schwer möglich. Mehr noch, man kann die Sprache als die Grundlage menschlichen Seins ansehen, die in enger Verbindung mit dem bewussten Denken, dem großen Hirnvolumen des Menschen und der sozialen Strukturen, in denen Menschen leben, steht. Insbesondere auch die Entstehung des menschlichen Selbst, seines Willens und damit seiner Subjektivität beruht auf der Sprache, weil nur so eine tiefgreifende Selbstvergewisserung möglich ist (Morris, 1975).

Es scheint auf eine genetische Disposition zurückführbar zu sein, dass Kinder von sich aus zu sprechen beginnen und auf diesem Gebiet eine enorme und im späteren Leben nie wieder erreichte Lernfähigkeit an den Tag legen. Selbst wenn die grammatische Struktur der Sprache nicht angeboren ist, wie Chomsky (1970) behauptete, scheint die Notwendigkeit zum Spracherwerb angeboren zu sein. In evolutionärer Perspektive stellt sich die sprachliche Kommunikation als Voraussetzung für den aufrechten Gang und die Jagd mit komplizierteren Wurfwaffen dar: Der aufrecht gehende und dadurch konstitutionell schwache Mensch orientierte sich auf die Ferne und Distanz, die nicht mehr mit einfachen Gesten zu beschreiben war (Alsberg, 1979). Schnelle und große Tiere zu jagen erfordert zusätzlich strategisches Vorgehen und genaue Absprachen. So stellt sich die Entwicklung der Sprache als eng verbunden mit der präzisen und komplexen sozialen Kommunikation und der Kooperation mit anderen Menschen dar.

Prähistorische Jäger- und Sammler-Gemeinschaften lebten in Gruppen von fünf bis sieben Großfamilien zusammen, so dass insgesamt jeweils ca. 100 Menschen in einer Gemeinschaft existierten (Leakey / Lewin, 1993). Bei dieser Stammesgröße kannte jeder jeden persönlich - eine notwendige Voraussetzung für das Entstehen von sozialen Normen und sozialem Druck als Sanktionsmechanismus. Diese Regeln des Zusammenlebens stellen wiederum eine Voraussetzung für Kooperation unter den Stammesmitgliedern dar, weil sich so jeder darauf verlassen konnte, dass die einem anderen erwiesenen Gefälligkeiten in der ein oder anderen Weise wieder zurückgegeben würden. Eine egoistische Ausnutzung altruistischen Verhaltens der anderen, wie im homo-oeconomicus-Modell unterstellt, wird in einem solchen System von sozialen Normen durch Sanktionen bestraft. Dies war schon deshalb nötig, weil das Überleben des ganzen Stamms und all seiner Mitglieder von der gegenseitigen Hilfe im Rahmen dgr Arbeitsteilung abhing. Die Sanktionen schützten daher vor gegenseitiger Ausbeutung. Vermutlich ist der beim Menschen ausgeprägte Gerechtigkeitssinn auf diese frühen Formen des reziproken Altruismus zurückzuführen.

Vor diesem Hintergrund ist die häufig behauptete genetisch determinierte Aggression des Menschen kritisch zu betrachten. So gehen Lorenz, Ardrey und andere Evolutionsbiologen davon aus, dass die menschliche Aggression gegenüber Artgenossen und anderen Lebewesen biologisch angelegt, auf das Jagdstreben zurückzuführen sein muss und daher "ausgelebt" werden muss, z.B. in Fußballspielen (Lorenz, 1974; Ardrey, 1977). Die genaue Betrachtung der Aggression in der Tierwelt zeigt aber, dass hier Aggression gegen Artgenossen die Ausnahme ist und zumeist streng ritualisiert abläuft, so dass kein Artgenosse wirklich getötet wird. In frühen menschlichen Gesellschaften kann Aggression gegen Artgenossen ebenfalls keine überlebensskchernde Strategie gewesen sein, da zumindest im näheren Lebensumfeld zahlreiche Verwandtschaftsbeziehungen bestanden und die Tötung von Verwandten die Gefährdung des Überlebens der eigenen Gene bedeutete. Die eigenen, aggressiven Gene könnten sich auf diese Weise kaum auf alle Artgenossen ausbreiten (Dawkins, 1996). Zudem kommen auch moderne Sozialpsychologen zu dem Schluss, dass die menschliche Aggression ein Produkt der Kultur und nicht der Natur des Menschen, d.h. anerzogen und nicht genetisch determiniert ist (Rattner, 1978; Baron, 1994). Von dieser Warte aus ist eine humanere, weniger aggressive Zukunft der Menschheit prinzipiell für die Menschen erlernbar.

Die Erkenntnisse der Evolutionsbiologie belegen das Vorhandensein solcher Dispositionen, die für ein nachhaltiges Handeln von Menschen elementar sind. So stellt Kooperation zwischen Menschen auf lokaler und regionaler Ebene einen Eckpfeiler des Nachhaltigkeitsansatzes dar. Vorhaben wie die Lokale Agenda 21, die Beteiligwng von Bürgern an kommunalpolitischen Prozessen, wie im Brundtland-Bericht (1987) gefordert und nachbarschaftliche Initiativen zur nachhaltigen Gestaltung des unmittelbaren Lebensumfeldes von Menschen erfordern kollektive Aktionen. Diese beruhen auf dem gemeinschaftlichen, nicht-egoistischen Engagement von vielen Menschen und erfordern die entwickelte Kommunikation unter ihnen. Im Sinne des Leitbildes der Nachhaltigkeit geht es daher darum, diesbezügliche Fähigkeiten von Menschen zu entwickeln und zu stärken. Diese Stärkung kann jedoch nur durch kulturelle Evolution und kollektive wie individuelle Lernprozesse stattfinden.

8 Die Entwicklung des Menschen: Lernen und Kreativität

Die Fähigkeit, nahezu alles lernen zu können, zeichnet den Menschen vor allen anderen Lebewesen aus. Schon die mit 14 Jahren mit Abstand längste Kindheit eines Säugetiers zeigt das enorme Lernpensum, vor dem jeder Mensch am Anfang seines Lebens steht. Die Nachhaltigkeit bringt einige neue Akzente in das Lernen von Menschen, indem sie ein stark vernetztes Denken und Handeln erfordert und so die Fähigkeit zu vernetzt-ganzheitlichem Denken zu einem elementaren Lernziel macht (Rat von Sachverständigen für Umweltfragen, 1994). Aber es gilt nicht nur die verbesserte Wahrnehmung nachhaltigkeitsbezogener Probleme, sondern auch diesbezügliche Lösungsstrategien und -potentiale zu lernen, wenn Probleme wie die Überbevölkerung, Unterernährung, globaler Treibhauseffekt, Artensterben, Ressourcenübernutzung u.a. gelöst werden müssen.

Hinsichtlich der wissenschaftlichen Sichtweise auf das menschliche Lernen erscheint es jedoch ungenügend, auf Lerntheorien zurückzugreifen, bei denen die Besonderheit der menschlichen Kreativität keine Berücksichtigung findet. So gingen behavioristische und instrumentalistische Lerntheorien davon aus, dass Lernen in der Übernahme vorgegebener Wissensinhalte oder Fähigkeiten besteht. Wie neuere Lerntheorien aus der konstruktivistischen Richtung der kognitiven Lerntheorie hervorheben (Schunk, 1996), ist im Lernen stets ein konstruktives Moment vorhanden, d.h. in jedem Lernprozess entsteht etwas Neues, weil jeder Lerninhalt auf individuelle Weise verinnerlicht, mit vorhandenem Wkssen und Können verknüpft wird. Jeder Mensch muss in dieser Perspektive das Wissen für sich neu schaffen; Lernen kann nicht als einfache Übernahme vorhandener Inhalte angesehen werden, es ist ein aktiver, kein passiver Vorgang.

Gesamtgesellschaftliche Lernprozesse - wie der in Richtung Nachhaltigkeit - sind notwendig auf Kreativität angewiesen, da es für nachhaltige Problemlösungen in sehr vielen Feldern noch keine oder nur wenige Vorbilder gibt. So ist unklar, wie der gesamtwirtschaftliche Ressourcenverbrauch wirksam reduziert, wie die Energieerzeugung auf regenerierbare Quellen umgestellt, wie das weltweite Artensterben gestoppt oder wie das Bevölkerungswachstum gebremst werden kann. Hier sind technische wie soziale Innovationen gefragt. Sie können dabei auf der kreativen Dimension des Handelns aufbauen, die sowohl im sprachlichen wie im außersprachlichen Ausdruck des Menschen deutlich wird (Joas, 1996). Kreativität erscheint in diesem Verständnis als eine elementare Disposition des Menschen, die sich auch aus seiner Evolution erklären lässt, denn als konstitutionell schwaches Wesen war er darauf angewiesen, durch geistige Fähigkeiten sich anzupassen und auf veränderte Umweltsituationen neue, kreative Lösungen zu finden.

9 Moralische Verantwortungsfähigkeit und Selbstbestimmung

Nachhaltigkeitsorientierte Verhaltensweisen können nur in begrenztem Umfang durch staatliche Regelungen beeinflusst werden. Die Reichweite finanzieller und juristischer Sanktionen ist im Rahmen rechtsstaatlicher Systeme begrenzt. So kann den Menschen nicht vorgeben werden, gemeinsam mit anderen Menschen ökologisch aktiv zu werden, ihren Konsum materieller Güter auf ein suffizientes Maß zu beschränken oder auch nur ihren Abfall zu trennen.

Hier ist die Entwicklung einer verbreiteten moralischen Verantwortung gefragt, die sich auf das Nachhaltigkeitskonzept stützt und in diesem Sinne die Belange zukünftiger und gegenwärtig lebender Menschen berücksichtigt. Diesen Bedarf für moralisches Handeln sehen in Teilbereichen sogar eingeschworene Ökonomen (Kirchgässner, 1996), obwohl für den homo oeconomicus strenggenommen keine sozialen Normen verhaltensleitend sein können. Entsprechendes moralisch motiviertes Handeln, das Menschen unabhängig von äußerem Druck oder monetären Anreizen an den Tag legen, lässt sich bereits in zahlreichen Fällen beobachten. Beim Abfallsortieren, beim Energieverbrauch oder bei der Kaufentscheidung für ökologische Produkte entscheiden sich Menschen aufgrund moralischer Erwägungen und aus ihrer inneren Motivation heraus - sofern sie sich nicht durch sozialen Druck zu solchem Verhalten gezwungen fühlen, was sicherlich ebenfalls häufig der Fall ist.

In der Sozialpsychologie sind derartige intrinsische Motivationen gut bekannt. Man empfindet sie bei Tätigkeiten, die einem beim Tun Freude bereiten. Hier liegt kein schlechtes moralisches Gewissen zugrunde, vielmehr konnte festgestellt werden, dass diese Freude zumeist bei naturbezogenen und selbstbestimmten Tätigkeiten empfunden wird, bei denen auf materiellen Konsum verzichtet wird, z.B. bei Gartenarbeit oder bei ungezwungener Zusammenarbeit mit anderen Menschen (Scherhorn, 1994).

Die These, dass Menschen nach selbstbestimmten Handlungen streben und durch diese motiviert sind, hat bereits Maslow (1996) vertreten. Sie wird im Rahmen eines modernen sozialpsychologischen Ansatzes wieder aufgegriffen, der von der Motivation durch Selbstdetermination ausgeht, d.h. der Motivation durch das Erlebnis, über sein eigenes Handeln frei entscheiden zu können und dabei den Wünschen und Bedürfnissen des eigenen Selbst zu entsprechen (Deci / Ryan 1985). Diese erklärt sich aus dem menschlichen Streben nach Kompetenz und Autonomie des Ichs. Aufbauend auf den genetischen Prägungen in Richtung Lebensdienlichkeit kann ein naturerhaltendes und sozial verträgliches Handeln auf diese Art der Motivation zurückgreifen. Das Autonomiestreben ist dabei jedoch immer an die Einsicht in die Angewiesenheit des Menschen auf soziale Verankerung und gegenseitige Hilfe gebunden. Ohne diese Einsicht wäre ein Streben nach Selbstbestimmung immer schädlich für den einzelnen (Scherhorn, 1991). Hier trifft demnach eine moralische Forderung nach nachhaltigkeitsorientiertem Handeln auf die wissenschaftliche Einsicht in die Fähigkeit des Menschen, sich durch selbstbestimmte, naturbezogene und sozial orientierte Handlungen zu motivieren.

10 Perspektiven des homo sustinens

Homo sustinens, der nachhaltig lebende Mensch, ist als ein am Leitbild der Nachhaltigkeit ausgerichtetes Menschenbild zu verstehen, das insofern normativ ist, als dieser noch weitgehend ein Desideratum ist. Es kann sich auf verschiedene anthropologische Erkenntnisse stützen, die zeigen, dass es Wesenszüge im Menschen gibt, die ein solches nachhaltigkeitsorientiertes Handeln möglich machen bzw. auf dessen Lernbarkeit hinweisen. Auf diese Weise normativ orientierte Menschenbilder zu entwerfen, ist ein Unterfangen, das nicht die Realitäten gegenwärtig vorherrschender Verhaltensmuster ignoriert, sondern in dem Bemühen steht, Orientierungen für eine ganzheitliche, im Zeichen der Nachhaltigkeit wirkende wissenschaftliche Forschung aufzuzeigen, die wegführen von der Fixierung auf eigennutzorientierte und nicht-nachhaltige Handlungsweisen von Menschen. In diesem Sinne kann ein solches Menschenbild nie eine deterministische Verhaltenserklärung liefern, sondern nur Interpretationsansätze aufzeigen und Auswege aus nicht-nachhaltigen Verhaltensmustern weisen.

Anmerkungen

Literatur

Allman, W.F., 1996: Mammutjäger in der Metro. Wie das Erbe der Evolution unser Denken und Verhalten prägt. Heidelberg, Berlin.

Alsberg, P., 1979: Das Menschheitsrätsel. Versuch einer prinzipiellen Lösung. 4. Aufl., Gießen.

Ardrey, R., 1997: Der Wolf in uns: Die Jagd als Urmotiv menschlichen Verhaltens. Frankfurt/M.

Baron, R.A., 1994: Human aggression. 2. Aufl., New York.

BUND/Misereor ;Hrsg.; Zukunftsfähiges Deutschland. Berlin u.a. 1996.

Chomsky, N., 1970: Sprache und Geist. Frankfurt/M.

Cohen, J., 1970: Homo psychologicus. London.

Dahrendorf, R., 1968: Homo sociologicus. Ein Versuch zur Geschichte, Bedeutung und Kritik der Kategorie der sozialen Rolle. 7. Aufl., Frankfurt/M.

Damasio, A. R., 1997: Descartes' Irrtum: Fühlen, Denken und das menschliche Gehirn. 2. Aufl., München.

Dawkins, R., 1996: Das egoistische Gen. Reinbek.

Deci, E.L. / Ryan, R.M., 1985: Intrinsic motivation and self-determination in human behavior. New York, London.

Doob, L. W., 1995: Sustainers and sustainability. Attitudes, attributes and actions for survival. Westport, London.

Eichenberger, R., 1992: Verhaltensanomalien und Wirtschaftswissenschaft. Frankfurt/M. Enquete-Kommission "Schutz des Menschen und seiner Umwelt": Die Industriegesellschaft gestalten. Bonn 1994.

Etzioni, A., 1994: Jenseits des Egoismusprinzips. Stuttgart. Seite 121-128.

Faber, M. / Manstetten, R. / Petersen, Th.: Homo oeconomicus and homo politicus, Political economy, constitutional interest and ecological interest. In: Kyklos, Vol. 50, Nr. 4, Seite 457-483.

Frank, R.H. / Gilovich, Th. / Regan, D.T.: Does studying economics inhibit cooperation? In: Journal of Economic Perspectives, 1993, Vol. 7, Nr. 2, Seite 159-171.

Frey, B.S., 1997: Markt und Motivation. Wie ökonomische Anreize die (Arbeits-)Moral verdrängen. München.

Goleman, D., 1996: Emotionale Intelligenz. Frankfurt/M.

Hutter, M. / Teubner, G.: Der Gesellschaft fette Beute: Homo juridicus und homo oeconomicus als kommunikationserhaltende Fiktionen. Diskussionspapier Nr. 4 der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät. Witten-Herdecke 1994.

Joas, H., 1996: Die Kreativität des Handelns. Frankfurt/M.

Kant, I.: Anthropologie in pragmatischer Hinsicht. Hamburg 1980 (Erstveröff. 1798). Seite 3.

Kirchgässner, G., 1991: Homo ogconomicus. Tübingen.

Kirchgässner, G.: Bemerkungen zur Minimalmoral. In: Zeitschrift für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Jg. 116 (1996), H. 2, Seite 223-252.

Kubon-Gilke, G., 1997: Verhaltensbindung und die Evolution ökonomischer Institutionen. Marburg.

Leakey, R.E. / Lewin, R., 1993: Der Ursprung des Menschen: Auf der Suche nach den Spuren des Humanen. Frankfurt/M.

LeDoux, J.: Emotion: Clues from the brain. In: Annual Review of Psychology, 1995, Vol. 46, Seite 209-235.

Lorenz, K., 1974: Das sogenannte Böse. München.

Manstetten, R.: Zukunftsfähigkeit und Zukunftswürdigkeit - Philosophische Bemerkungen zum Konzept der nachhaltigen Entwicklung. In: GAIA 1996, 5. Jg., 6. H., Seite 291-298.

Marwell, G. / Ames, R. E.: Economists free rides. Does anyone else? In: Journal of Public Economics, 1982, Vol. 15, Seite 295-310.

Maslow, A.H., 1996: Motivation und Persönlichkeit. Reinbek.

Meckling, W.H.: Values and the Choice of the Model of the Individual in the Social Sciences. In: Schweizerische Zeitschrift für Volkswirtschaft und Statistik, 1976, 112. Jg., Seite 545-559.

Mirowski, P., 1989: More heat than light. Economics as social physics, physics as nature's economics. Cambridge.

Morris, Ch.: Sprechen und menschliches Handeln. In: Gadamer, H.-G. / Vogler, P.; Hrsg.: Neue Anthropologie, Bd. 7, Stuttgart 1975, Seite 235-251.

Ockenfels, A. / Weimann, J.: Types and Patterns: An experimental East-West Comparison of Cooperation and Solidarity. Diskussionspapier der Otto-won-Guericke-Universität. Magdeburg, 1996.

Rat von Sachverständigen für Umweltfragen, 1994: Umweltgutachten 1994. Für eine dauerhaft-umweltverträgliche Entwicklung. Stuttgart.

Rattner, J., 1978: Aggression und menschliche Natur. 2. Aufl., Frankfurt/M.

Rose, R.J.: Genes and human behavior. In: Annual Review of Psychology, 1995, Vol. 46, Seite 625-654.

Sachs, W. / Loske, R. / Linz, M., 1998: Greening the north. A post-industrial blueprint for ecology and equity. London, New York.

Scherhorn, G. / Reisch, L., 1997: Wege zu nachhaltigen Konsummustern. Marburg.

Scherhorn, G.: Autonomie und Empathie. Die Bedeutung der Freiheit für das verantwortliche Handeln: Zur Entwicklung eines neuen Menschenbildes. In: Biervert, B. / Held, M.; Hrsg.; Das Menschenbild der ökonomischen Theorie. Zur Natur des Menschen. Frankfurt/M., New York 1991. Seite 153-172.

Scherhorn, G.: Pro- und postmaterielle Werthaltungen in der Industriegesellschaft. In: Altner, G. et al.; Hrsg.; Jahrbuch Ökologie 1995. München 1994. Seite 186-198.

Schumpeter, J.A., 1965: Geschichte der ökonomischen Analyse. 2 Bde, Göttingen.

Schunk, D. H., 1996: Learning Theories. 2. Aufl., Englewood Cliffs.

Sen, A., 1987: On ethics and economics. Oxford.

Simon, H.A., 1993: Homo rationalis. Die Vernunft im menschlichen Leben. Frankfurt/M., New York.

Smith, A.: Theorie der ethischen Gefühle. Hamburg 1994 (Erstveröff. 1759).

Ulrich, P., 1993: Transformation der ökonomischen Vernunft. Bern u.a. Seite 197

Verbeek, B., 1994: Die Anthropologie der Umweltzerstörung, Die Evolution und der Schatten der Zukunft. 2. Aufl., Darmstadt.

Weltkommission für Umwelt und Entwicklung: Unsere gemeinsame Zukunft. Der Brundtland-Bericht. Greven 1987.

Wilson, E.O., 1998: Die Einheit des Wissens. Berlin. Seite 169-219.

Zabel, H.-U.: Industriesymbiosen im Verhaltenskontext. In: Strebel, H. / Schwarz, E.; Hrsg.; Kreislauforientierte Unternehmenskooperationen - Stoffstrommanagement durch innovative Verwertungsnetze. München 1998. Seite 123-164.

 
 


KeyWords: homo oeconomicus, Menschenbild, Nationalökonomik, ethisch-moralische Orientierungen, positivistisches Wissenschaftsverständnis, nachhaltige Entwicklung, homo sustinens, Rationalität